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Ich habe mich aus Ausbilder immer gefragt, wie man die spezifische Fachsprache eines Berufes möglichst einfach und nachhaltig vermitteln kann – ohne sich den Mund fusselig zu reden. Das Ergebnis ist eine smarte Methode by pré: das Firmenary. Der Name ist eine Wortkreation aus „Firma“ und „Dictionary“. So klappt es auch mit der Fachsprache. Die Methodenbeschreibung und eine Praxisvorlage findest du hier.

Methodenbeschreibung

Gib deiner Nachwuchskraft (NWK) im Begrüßungsgespräch die Daueraufgabe, ein Firmenary zu führen. Hierin sollen alle Wörter gesammelt werden, die der NWK im Ausbildungsalltag begegnen und die ihr NEU sind. Zum Beispiel könnten das folgende Dinge sein:

  • Verben
  • Materialbezeichnungen
  • Begriffe aus der Warenkunde
  • Bezeichnungen von Maschinen oder Werkzeugen
  • Abkürzungen
  • Unternehmensinterne Redewendungen
  • Organisationsbezeichnungen
  • Branchenübliche Begriffe

Auf der linken Seite notiert die NWK den Begriff und auf der rechten Seite, soll eine kurze, selbsterklärende Beschreibung des Wortes erfolgen. So lernt deine NWK nach und nach die spezifische Fachsprache deines Berufes und die unternehmens- oder brancheninternen Worte.

Wichtig dabei ist, dass du alle Beschreibungen regelmäßig auf Richtigkeit prüfst. Wenn du das nicht tust, könnten sich falsche Bedeutungen oder Missverständnisse einprägen. Außerdem nimmt die NWK den Dauerauftrag nicht so ernst, wenn du nie danach fragst. Gib deinen Auszubildenden ein Feedback zu den Einträgen im Firmenary und nimm ggf. Korrekturen vor.

Variante bei wenig Zeit: Du lässt zwei Nachwuchskräfte ihre Firmenaries gegenseitig kontrollieren. Dann bleiben wenig bis gar keine Begriffe offen, die du noch prüfen musst.

Medien

Deine Nachwuchskraft braucht lediglich ein digitales Endgerät, wie z. B. einen Computer, Tablet oder ein Smartphone.

Als Software sollte ein Programm vorhanden sein, mit dem man schreiben kann: Microsoft Word, Excel, OneNote, oder die Wiki-Funktion in Microsoft Teams.

Dateiformat

Dabei kannst du Vorgaben machen, in welchem Dateiformat bzw. Programm, es zu erstellen ist oder du lässt deiner NWK hier freie Wahl. Da diese Liste einem Wörterbuch gleicht, bietet sich eine Software an, die Einträge übersichtlich darstellt und alphabetisch sortieren kann. Meine Empfehlung wären Excel oder MS Wiki.

Dauer

Das Firmenary sollte fortlaufend von der NWK ergänzt werden. Hierfür sind wenige Minuten pro Begriff ausreichend. Daher bietet es sich als Daueraufgabe an, wenn die NWK Leerlauf hat oder du als Ausbilder*in gerade wenig Zeit für eine intensive Betreuung hast.

Kommunikations-Tipp

Gib deiner NWK im Praxisalltag immer wieder Hinweise, was du als Fremdwort ansiehst. Du könntest zum Beispiel sagen: „Das ist ein Begriff für dein Firmenary.“ oder „Steht diese Abkürzung schon in deinem Firmenary?“

Beispiele für Einträge im Firmenary

  • Abkürzungen des Betriebes, wie z.B. „ZI“ für „zur Info“
  • Verben, wie z. B. „blanchieren“ oder „drehen“
  • Werkzeugnamen, wie z. B. „Messschieber“

Wirkungen

1. Durch diesen „Hörauftrag“ wird deine NWK dafür sensibilisiert, neue Wörter aktiv aufzunehmen.
2. Du füllst Leerlaufzeiten beim Azubi.
3. Durch das Wiedergeben in eigenen Worten, kannst du prüfen, ob die NWK den Begriff verstanden hat.
4. Du lädst die NWK zum aktiven Nachfragen ein und stellst Augenhöhe her.
5. Du kannst das Ergebnis für andere Azubis oder neue Kolleg*innen weiterverwenden.
6. Nebenaspekt: Du kannst die Rechtschreibung- und Formulierungsfähigkeiten deiner NWK prüfen.
7. Die Einarbeitung geht schneller.

Download

Digitale Lernkarte  01
„Firmenary“
(Methodenbeschreibung)
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